09.02.2021
Sehr geehrte Herren Hagedorn und Heiss,
herzlichen Dank für Ihr Schreiben vom 2. Februar 2021. Sie baten um die Antwort auf drei Fragen, die ich Ihnen gerne beantworte:
- Ist unsere Demokratie gefährdet?
Unsere Demokratie ist stabil. Das zeigen die Wahlergebnisse und auch Umfragen. Wir haben sehr stabile soziale Sicherungssysteme, die keinen großen Freiraum für populistische und hetzerische Kampagnen zulassen. Sorge bereitet mir allerdings, dass sich in den sogenannten „Sozialen Netzwerken“ Parallelwelten entwickeln. Insbesondere Facebook entwickelt mit seinen Algorithmen sogenannte „Meinungsblasen“, in denen sich bestimmte Meinungen dann sammeln. Abwägende Argumente werden dort dann nicht mehr gehört, im Gegenteil. Solche „Blasen“ provozieren eine gesellschaftliche Spaltung, die ich inzwischen schon erkenne. Sie sind noch keine Gefahr für die Demokratie. Sie führen aber zu einer unversöhnlichen politischen Auseinandersetzung.
- Mit welcher Strategie bewältigen wir die Schuldenlast?
Nach der Pandemie muss der Wirtschaftsaufschwung kommen. Steuererhöhungen und mehr Bürokratie würden ihn bremsen, aus diesem Grunde bin ich strikt dagegen. Wird dieser Aufschwung abgebremst oder wird er nicht kommen, werden die Schulden, die wir in diesen beiden Jahren angesammelt haben, zu einer ungeheuren Last für die kommenden Generationen. Insbesondere deshalb, weil durch die demografisch bedingte Alterung der Gesellschaft die Zahl der potentiellen Steuerzahler deutlich sinken wird.
- Wie wollen Sie das Prinzip der Nachhaltigkeit als Entscheidungsträger umsetzen?
Der oben beschriebene Wirtschaftsaufschwung wird zu einer finanziellen Nachhaltigkeit führen, sofern er nicht steuerfinanziert ist. Und auch ökologisch muss er Nachhaltigkeit berücksichtigen. Wir leben in einer Zeit, in der ungebremster Ressourcenverbrauch nicht mehr akzeptiert wird.
Meinen persönlichen Beitrag will ich dadurch leisten, indem ich das vorlebe, was ich anderen auferlege: Ich fahre bereits heute mit dem Bus und dem Zug zur Arbeit, meine Frau und ich kaufen regional und auf dem Markt, wir versuchen, auf Müll zu verzichten. Als Wahlkämpfer verzichte ich auf Kunststoffplakate, da diese Wegwegartikel sind. Nicht Worte, sondern Taten zählen.
Ich bedanke mich und freue mich, wenn Sie mich informieren, wenn die Antworten online gestellt sind.
Mit freundlichen Grüßen
Thaddäus Kunzmann
Kandidat der CDU für den
Landtagswahlkreis Nürtingen-Filder
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